Herzliche Einladung zu einem besonderen literarischen Treffen
Das Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau lädt Schülerinnen und Schüler sowie Studierende herzlich zu einem besonderen literarischen Treffen in seine Räumlichkeiten ein.
Wann: am 11. Dezember 2025, um 12:00 Uhr
Wo: Verbindungsbüro des Freistaates Sachsen in Breslau, Pl. Wolności 4/1, 50-071 Wrocław
Was wird geboten:
Zu Gast ist der aus Dresden stammende Schriftsteller Hans-Heiko Seifert, der seinen neuesten Roman »Joanna« präsentieren wird – eine stimmungsvolle, nachdenkliche literarische Liebesgeschichte, die im Umfeld des »polnischen Sommers 1980« spielt.
Außerdem plant das Sachsen-Büro unter den teilnehmenden Jugendlichen einen Übersetzungswettbewerb als Hausaufgabe, bei dem ein ausgewählter Textausschnitt des Buches ins Polnische übertragen werden soll. Die Verfasserin bzw. der Verfasser der besten Übersetzung erhält einen zweitägigen Aufenthalt in Dresden als Preis.
Im Anschluss an die Veranstaltung wird ein Imbiss für alle Teilnehmenden angeboten.
Wichtig: die Veranstaltung findet in deutscher Sprache statt (Deutschkenntnisse sind erforderlich).
Anmeldung:
Bitte senden Sie Ihre Anmeldungen mit den folgenden Informationen an: anna.leniart@pl.sachsen.de
• Name der Schule/Hochschule
• Anzahl der Schülerinnen, Schüler, Studierenden
• Kontakt zur betreuenden Lehrkraft.
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme!
Weitere Informationen
Über das Buch:
Der Roman, der in deutscher Sprache erschienen ist, besteht aus 67 miteinander verbundenen, aber eigenständigen Erzählungen. Die Lesenden begleiten den Protagonisten Georg – einen jungen Mann aus der DDR, der entgegen aller Erwartungen nicht in den Westen flieht, sondern nach Warschau reist. Dort begegnet er Joanna, einer jungen, talentierten Cellistin – eine zufällige Begegnung, die zum Beginn einer Liebesgeschichte wird, die sich vor dem Hintergrund der großen gesellschaftlich-politischen Umbrüche im Zusammenhang mit der Entstehung der Solidarność-Bewegung entfaltet.
Der Roman enthält humorvolle und leichte Passagen, scheut aber auch schwierige Fragen nach Identität, Geschichte und den Grenzen der Freiheit nicht. Besonders interessant – auch aus der Perspektive junger Leserinnen und Leser – ist die Figur Georgs, eines DDR-Bürgers, der als »Nachfahre eines Tätervolkes« versucht, seinen Platz in Polen zu finden – einem Land, das im Zweiten Weltkrieg enorme Leiden erfahren hat und zugleich in den 1980er-Jahren Partner innerhalb des Ostblocks war.
Bildungswert:
Obwohl die Beziehung zwischen Georg und Joanna den roten Faden der Handlung bildet, verwebt der Autor auf sehr zugängliche und vielschichtige Weise zahlreiche historische Bezüge, die das Buch aus pädagogischer Sicht besonders wertvoll machen:
• der deutsche Angriff auf Polen im Jahr 1939,
• die Entstehung des Warschauer Ghettos im Jahr 1940,
• der heldenhafte Aufstand der Jüdinnen und Juden 1943,
• der Warschauer Aufstand von 1944,
• die Dilemmata der jungen Generation der DDR – wie man mit dem Stigma der Geschichte lebt und zugleich eine Zukunft im sozialistischen Bündnis aufbaut.
Dieser historische Hintergrund – im Roman unaufdringlich dargestellt – bietet einen wichtigen Kontext, der als Ausgangspunkt für weiterführende Gespräche im Geschichtsunterricht, im Deutschunterricht oder im Sozialkundeunterricht dienen kann.